Nachdem wir erst im März dieses Jahres berichteten, dass bwin.party im Jahr 2013 die Grundsteine für ein erfolgreiches Jahr 2014 gelegt haben will, muss sich der Online-Glücksspielanbieter aktuell mit einem sehr großen Problem auseinandersetzen. Auch wenn sich sowohl bwin als auch Party Poker und Party Casino bereits einen Namen machen konnten und so sehr viele Nutzer und Nutzerinnen direkt auf die Webseite gelangen, sorgte das bislang hervorragende Ranking bei Google dennoch für enormen Besucherfluss. Nun scheinen die Adressen bwin.com sowie PartyPoker.com und PartyCasino.com von der Suchmaschine abgestraft worden zu sein. Die genauen Beweggründe des Suchmaschinenriesen sind noch unbekannt.
Google statuiert Exempel an bwin.party?
Einige Experten haben es bereits vor einigen Jahren vorausgesagt, doch nun scheint die Suchmaschine Google ernst zu machen. Mit mehreren Updates des Suchmaschinenalgorithmus hatte Google bereits in der Vergangenheit angekündigt, zu auffälliges oder gar zu umfangreiches Linkbuilding abzustrafen. Es ist Fakt, dass bwin.party teilweise sehr planlos eine Unmenge an Links einkaufte und damit ziemlich offensichtlich beim Linkaufbau vorging.
Dies scheint Google nun radikal bestraft zu haben. Sowohl zahlreiche Adressen in Bezug auf bwin als auch in Bezug auf Party Gaming wurden aus dem Index der Suchmaschine gelöscht und sind nun nicht mehr bei der Eingabe von bwin oder Party Poker zu finden. Da der ehemals österreichische Glücksspielanbieter bislang der einzige der Branche ist, der so radikal abgestraft wurde, scheint Google ein Exempel statuieren zu wollen. Die gesamte Branche setzte in den vergangenen Jahren auf derartige Techniken und ist nun gewarnt: So wie bisher geht es nicht weiter!
Auch SEO-Experten schätzen die Situation im Bereich des Glücksspiels als gefährlich ein. Expertin Stacey Cavanagh hält die Abstrafung von Google auch für eine Reaktion auf unerlaubte SEO-Maßnahmen, welche im Fachjargon auch als „Black Heat SEO“ bezeichnet werden.
Für zahlreiche Nutzer und Nutzerinnen dürfte die Löschung aus dem Index für Verwirrung sorgen. Wie aus Analysen hervorgeht, spielt Google eine dominante Rolle in den Köpfen von Interessierten. Anstatt sie direkt die URL “bwin.com” im Internet-Browser eingeben, wird bei Google „bwin“ eingegeben und auf das erste Ergebnis geklickt, welches einen auf die Homepage des bekannten Wettanbieters brachte. Nimmt man die gleiche Suchanfrage heute vor, findet man als erstes die österreichische Webseite des Wettanbieters und auf den folgenden Plätzen der Suchergebnisse lediglich verschiedene Bewertungsportale.
bwin.party vergibt beinahe hundertfach Affiliate-Links
Ein wahrscheinlich sehr großer Fehler auf Seiten bwin.party war der laxe Umgang mit Affiliate-Links. Statt diese mit einem speziellen Attribut als Werbung zu kennzeichnen, wurden diese vermehrt als normale Links gesetzt. Nicht nur die Anzahl an vergebenen Links ist bei dem Online-Glücksspielanbieter kritisch zu bewerten, auch die Art und Weise, wie man zuletzt mit Partnern umging, war zum Teil erschütternd. So wurden die Bedingungen für Affiliate-Partner über Nacht geändert und sogar rückwirkend geltend gemacht.
Die neuen Bedingungen waren weit unter dem Industriestandard, was dazu führte, dass bwin bei zahlreichen Bewertungsportalen von den ersten Plätzen verschwand. Für bwin stellte dies einen unglaublicher Einbruch der Zuwachszahlen dar. Denn was bringt einem ein großer Name, wenn zahlreiche andere Wettanbieter an einem vorbeiziehen.
bwin ruhte auf seinem Erfolg
Wirft man nur einen kurzen Blick in die Vergangenheit, so fällt einem schnell ein weiterer Fehler von bwin auf. So war der Wettanbieter einmal einer der größten und erfolgreichsten Unternehmen im Internet, ruhte sich auf der geernteten Früchten jedoch aus. Livewetten wurden zum neuen Highlight, Livestreams zogen neue Kunden an und bwin sorgte dafür, dass sich eine bestimmte Bonusart beinahe im gesamten Markt durchsetzt.
Doch danach investierte man zu wenig in den weiteren Erhalt der Marke. Ob bei der Technik, der Angebotserweiterung oder der Sicherheit – in jedem Bereich fuhr man die Ausgaben für die weitere Forschung zurück und machte damit einen großen Fehler. Denn die Konkurrenz schlief nicht und mit bet365 ist nur ein Kandidat genannt, der bwin überholt hat.
Hinzu kommt die amateurhafte Übernahme von Partygaming. Im Ansatz haben die Verantwortlichen zwar eine gute Idee, nur umgesetzt hat man das ganze mit zu wenig Nachdruck. Partygaming galt als sehr flexibel, was das Reagieren auf neue Markteinflüsse angeht und bwin entwickelte sich zum genauen Gegenteil. Die beiden Unternehmen entwickelten sich nach dem Merger in beinahe gegenteilige Richtungen, wobei schnell klar wird, dass Party den deutlich profitableren Weg wählte. Die aggressive und schlanke Führung hatte sogar in den USA für großen Erfolg gesorgt, doch bwin nutzte seine Chancen nicht.
Fazit: bwin.party droht der Absturz
Mit den aktuellen Problemen, welche sich nun im Vorstand des Glücksspiel-Konzerns andeuten, und den Fehlern in der Vergangenheit muss bwin.party aufpassen, nicht noch weiter in den Abgrund zu rutschen. Die Abstrafung von Google kommt zu einem wahrscheinlich sehr unpassenden Moment und ohne ein klares Konzept wird es langsam aber sicher kritisch. Auch ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Entwicklung. Man sei sich der Situation bewusst und arbeite daran, dies rückgängig zu machen. Es wird also spannend, wie bwin.party darauf reagieren wird.
Treffender könnte man dieses Geschehen nicht zusammenfassen. Bleibt nur abzuwarten wie es sich noch weiter entwickeln wird.
Aktuell ist es so, dass sich andere Länderdomains (bwin.at und bwin.fr) nach oben geschoben haben und zumindest bei der Suche nach “Bwin” wieder Seiten von Bwin vorne stehen. Allerdings wirklich nur für die Brand, andere Suchbegriffe sind weiterhin weggefallen.