Schon mehr als zwei Jahre läuft jetzt der Prozess zur Vergabe von 20 Lizenzen für Wettanbieter in Deutschland und nun endlich soll es geschafft sein. Wie aus Medienberichten hervorgeht, hat das hessische Innenministerium ein Urteil gefällt und nun alle 20 Konzessionen zum legalen Ausrichtung von Sportwetten im Internet in Deutschland vergeben. Dies geht aus einer Vorankündigung hervor, es kann also noch bis zu der finalen Vergabe einzelne Änderungen geben. Die endgütlige Liste wird in der dritten Septemberwoche veröffentlicht. Dem bisherigen Vergabeprozess, welcher bereits in der Vergangenheit mehrfach für die nicht vorhandene Transparenz in Kritik kam, wurde damit ein Ende gesetzt. Auf der Liste der Lizenznehmer lassen sich einige interessante Namen finden. Noch kurioser sind allerdings jene Namen, welche nicht auf der Liste stehen.
Ein heikler Vergabeprozess geht zu Ende
In den letzten Jahren hat das hessische Innenministerium mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt und auch wenn die nun bekannte Neuigkeit auf den ersten Blick positiv wirkt, könnte dies weitreichende Folgen nach sich ziehen. Wir erinnern uns zurück: Der Vergabeprozess der Konzessionen für Wettanbieter geht mittlerweile mehrere Jahre vonstatten und es war mehrfach zu negativer Presse gekommen. Das hessische Innenministerium entwickelte entlang des Glücksspielstaatsvertrags ein Lizenzvergabeverfahren, welches nur bedingt klar definiert war.
Die einzelnen Anbieter hatten sich mit entsprechendem Informationsmaterial für eine Lizenz bewerben müssen, um die beiden Runden der Aussortierung zu überstehen. Immer wieder kam es zu Diskrepanzen, welche Experten auf ein nur halb durchdachtes Vergabeverfahren schieben. Hinzu komme, dass das Innenministerium keine Transparenz hat walten lassen. Immer wieder fehlten den Bewerbern genaue Informationen zu den gewünschten Informationen und zum aktuellen Stand.
Nun haben laut sportwetten-magazin.com die folgenden Anbieter eine Lizenz erhalten:
- Cashpoint (Malta) Ltd.
- Admiral Sportwetten GmbH – Nummer 1 in Österreich und bereits in Schleswig Holstein aktiv
- ODS ODDSET Deutschland Sportwetten GmbH 4.100
- Oddsline Entertainment AG – Aktiv mit Filialen
- Primebet International Ltd. – Teil von Wetten Leip und Betbull
- ElectraWorks Ltd. – Bwin
- Digibet Ltd.
- Bet at home.com Internet Ltd.
- Ladbrokes International PLC
- Bet90 Ltd.
- Deutsche Sportwetten GmbH – nicht aktiv, gehört aber der Telekom
- Personal Exchange International Ltd. – Mybet
- Polco Ltd. – Betfair
- Intermedia GmbH – wir untersuchen noch
- Bernd Hobiger Wettbüro Goldesel – eine Legende im Buchmachergeschäft
- RULEO Alpenland GmbH – mobile only, das bald startet
- Racebets International Gaming Ltd. – Pferdewetten als Fokus
- Albers Wettbörsen Deutschland oHG mbH – sehr bekannte Buchmacherfamilie mit einigen Filialen
- IBA Entertainment Ltd. – Bet3000
- Star Sportwetten GmbH – kleiner Offline-Bookie aus Innsbruck
Wie geht es nun weiter?
Dem einen oder anderen mag aufgefallen sein, dass einige große Namen auf der Liste fehlen. Wettanbieter wie Tipico, bet365 und weitere werden mit großer Wahrscheinlichkeit gegen das Urteil klagen. Ein Ende der Geschichte ist mit der Vergabe der Lizenzen noch nicht in Sicht. Einige wichtige Fragen sind noch offen: Wenn sich die lizenzierten Anbieter nun an die Vorschriften halten müssen, wie rigoros geht man nun gegen nicht lizenzierte Anbieter vor? Was ist beispielsweise mit den Wettbüros von Tipico? Wie will man gegen nicht lizenzierte Anbieter ankommen? Diese und viele weitere Fragen sind bisher ungeklärt und bedürfen einer Antwort.