Am Mittwochabend zeigte die ARD den Spielfilm „Auf Kurze Distanz“ und eine anschließende Doku zum gleichen Thema: Spielmanipulation und Wettbetrug. Damit beleuchtet die ARD ein ernstzunehmendes Problem in Deutschland und unterstreicht den politischen Handlungsbedarf von Bund und Ländern. Der ARD-Spielfilm ist aktuell ab 20 Uhr täglich in der ARD Mediathek verfügbar. Spielmanipulation ist kein Kavaliersdelikt, aber von Seiten der Politik besteht dringender Handlungsbedarf. Die ARD konnte mit dem Themenabend erneut die Dringlichkeit der Auseinandersetzung mit dem Thema betonen und die Allgemeinheit der Bevölkerung ansprechen. So wurde zumindest der Versuch gestartet, etwas mehr Licht in das Wirrwarr um Spielmanipulation und Wettbetrug zu bringen.
Das ist die Haltung des DSWVs
DSWV-Präsident Mathias Dahms äußerte sich wie folgt zum Thema Spielmanipulation und Wettbetrug: „Spielmanipulation ist ein Verbrechen, dem in erster Linie der Sport und die Sportwettenanbieter zum Opfer fallen. Wenn kriminelle Gruppen Spiele verschieben und so mit Wetten betrügen, dann tragen wir Buchmacher den wirtschaftlichen Schaden davon, da wir so erschlichene Wettgewinne auszahlen müssen. Es handelt sich um ein sehr ernstes Problem, das das Vertrauen in den Sport gefährdet.“ Es wird deutlich, dass Wettanbieter nicht immer als die Bösen angesehen werden dürfen, sondern eher die kriminellen Gruppen, welche die Spiele verschieben und damit Wetten betrügen, zur Verantwortung gezogen werden müssen.
Der DSWV begrüßte den kürzlich vorgelegten Gesetzentwurf der Bundesregierung, mit dem das Strafrecht angepasst werden soll. Dadurch wird es ermöglicht, effektiver gegen Spielmanipulation vorzugehen. Die Bundesregierung hat sich dazu verpflichtet, eine „Nationale Plattform“ einzurichten, auf der Sport, Wettanbieter und Behörden Informationen austauschen und so gemeinsam gegen Spielmanipulation vorgehen zu können.
Es besteht dringender Handlungsbedarf der Bundesländer
Wenn in Deutschland ein erfolgreicher Kampf gegen das “Match Fixing” geführt werden soll, ist es unabdingbar, dass die Bundesländer den seit Jahren mit Rechtsunsicherheit behafteten Glücksspielstaatsvertrag einer grundlegenden Reform unterziehen. Die darin enthaltenen Regeln zum Thema Prävention von Spielmanipulation gehen dabei völlig am Ziel vorbei und heizen den anonymen Schwarzmarkt in Asien zusätzlich an. Vor allem dort finden Spielmanipulationen statt.
Am 17. März 2016 werden sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer erneut mit einer Neuregelung des Glücksspielstaatsvertrages auseinandersetzen, nachdem der Europäische Gerichtshof am 4. Februar 2016, zum wiederholten Male erklärte, dass zentrale Bestandteile der deutschen Sportwettenregulierung europarechtswidrig sind.
Dazu gab Dahms ebenfalls ein Statement ab: „Seriöse, in Europa lizenzierte Sportwettanbieter bemühen sich seit langem darum, auch in Deutschland ein effektives Präventions- und Meldesystem gegen Spielmanipulation zu etablieren. Die Rechtsunsicherheit im Bereich der Sportwettenregulierung macht diese Bestrebungen jedoch äußerst schwierig. Wir führen nun Diskussionen mit dem Sport, wie wir trotz dieser Hürden eine Anti-Manipulations-Institution ins Leben rufen können.“
Symposium vom DSWV veranstaltet
Der DSWV veranstaltete zu diesem Thema ein Symposium, welches sich mit dem besseren Schutz vor Spielmanipulation beschäftigte. Zusammen mit Experten aus Sport, Politik und Wissenschaft wurde diskutiert, wie die Integrität des Sports effektiv geschützt werden kann. Dennoch kommt es auch hier auf das Eingreifen und Handeln der von Bund und Ländern an.
