Am Montag, den 24. März, hatte eine Abstimmung in Frankfurt stattgefunden, ob in Deutschland eine Torlinientechnik eingeführt werden sollte oder nicht. Die Berichte und Stellungnahmen waren im Voraus zahlreich und durchaus geteilter Meinung. So hatten sich beispielsweise der FC Bayern sowie zahlreiche Schiedsrichter für eine Torlinientechnik ausgesprochen und andere Klubs streng dagegen. Am späten Nachmittag fiel dann die Entscheidung: Es wird in der ersten Bundesliga sowie in der zweiten Bundesliga keine Einführung einer Torlinientechnik geben.
Abstimmung relativ klar gegen Torlinientechnik
Am Montagnachmittag hatte man alle 36 Klubs der ersten und zweiten Bundesliga nach Frankfurt eingeladen, um eine Abstimmung über die Einführung einer Torlinientechnik abzuhalten. Das Ergebnis scheint im Nachhinein doch unerwartet eindeutig. So kam die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zustande und die Einführung wird vorerst nicht durchgeführt, teilte Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbands DFL, mit. Dabei hatten sich vor der Abstimmung immer mehr Beteiligte für die Verwendung einer solchen Technik ausgesprochen.
Der FC Bayern München hatte sich vorher ganz klar für die Einführung der Torlinientechnik im deutschen Profi-Fußball ausgesprochen. Wie Pressechef Markus Hörwick bekannt gab, wolle man deswegen für die Technik stimmen. Auch der Trainer Pep Guardiola begrüßt die technischen Hilfsmittel im Fußball. Aus seiner Sicht spreche nichts gegen die Technik, zumal sich strittige Situationen innerhalb weniger Sekunden klären ließen.
Der Meinung des FC Bayern waren aus der ersten Bundesliga noch acht weitere Vereine. So ging die Abstimmung innerhalb der ersten Liga theoretisch mit 9:9 aus. Allein hier wurde die Zwei-Drittel-Mehrheit klar verfehlt. Hinzu kam die noch deutlichere Abstimmung in der zweiten Liga. Hier scheint sogar rege Ablehnung der Technik zu herrschen. Nur drei Klubs hatten für die Nutzung der Hilfsmittel votiert und die anderen 15 Vereine sprachen sich gegen die Torlinientechnik aus.
Fehlentscheidungen gehören weiterhin zum Fußball
Der Geschäftsführer Andreas Rettig hatte sich zuletzt alle vier in Frage kommenden Techniken vorführen lassen. Zwei davon basieren auf einer Kamera-Technik und nur eine hätte eine kurze Unterbrechung nach sich gezogen. Der entscheidende Aspekt für die Ablehnung vieler deutscher Vereine sei die Tatsache, dass Fehlentscheidungen zum Fußball hinzugehören würden. Man würde dem Sport einen kleinen Teil seines Unterhaltungswertes nehmen.
Zudem meinen viele, man wolle den Sport rein von der neuesten Technik halten. Der Fortschritt sei in Gesellschaft zwar nicht aufzuhalten, im deutschen Fußball könnte man sich aktuell jedoch noch währen. So bleibt die englische Premier League die vorerst einzige Liga, die auf technische Unterstützung der Schiedsrichter setzt. Zur WM 2014 in Brasilien wird der Weltverband FIFA ebenfalls ein Kamera-System installieren.